Berliner sein als USP

Der neue Sector7-Geschäftsführer Sebastian Blecke im Gespräch über neue Herausforderungen, Berliner Stadtentwicklung und sportliche Ziele

Herr Blecke, was hat Sie dazu bewogen von der GSG Berlin in die Geschäftsführung von Sector7 zu wechseln?

Ich bin jetzt 47 Jahre alt und war mehr als 11 Jahre lang als COO bei der GSG Berlin. Da fand ich, dass es an der Zeit sei, die Weichen noch mal neu zu stellen und eine neue Herausforderung zu suchen. Bei der GSG Berlin ging es ja hauptsächlich um das Halten und  Optimieren der Bestände. Sector7 hingegen hat mit seiner content- und nutzergetriebenen Projektentwicklung eine hohe Dynamik und eine große Bandbreite an innovativen Projekten zu bieten. Für mich ist das die Chance, mich künftig stärker als Unternehmer in die Entwicklung neuer nachhaltiger Immobilien einzubringen. Eine spannende und wichtige Aufgabe, auf die ich mich sehr freue.

Ihr Schwerpunkt werden Projekte in der Hauptstadtregion sein. Was verbindet Sie persönlich mit Berlin und Brandenburg?

Nun, zunächst einmal bin ich gebürtiger Berliner – das ist in einer Metropole, wo die Menschen von überall herkommen, geradezu ein USP. Aber neben meiner starken emotionalen Bindung an die Stadt und ihr Umland bringe ich aus meiner Zeit bei der GSG Berlin natürlich auch eine gute Vernetzung in alle Bezirke mit. Ob Politik, Verwaltung, Wettbewerber oder potentielle Nutzer – ich kenne hier sehr viele Leute, die froh sind, dass ich als verlässlicher Partner in der Region bleibe, wenn auch auf einem etwas anderen Spielfeld. 

Sowohl Berlin als auch das direkte Umland haben zuletzt gewaltige Veränderungen erlebt. Wie schätzen Sie die Entwicklung der Region ein?

Das Gesicht der Stadt hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert und leider nicht immer zum Guten. Tatsächlich bin ich teilweise etwas enttäuscht, gerade von einigen Großprojekten. Architektonisch wurde oft wenig innovativ und eher langweilig gebaut. Da hat die Stadt an manchen Stellen die Chance verpasst, mehr Mut zu zeigen. Dabei pflegt Berlin doch sonst immer dieses coole Image. Umso mehr freue ich mich, dass Sector7 mit seinen Konzepten Mut beweist und spannende neue Wege beschreitet. Was die allgemeine Entwicklung der Region betrifft, sehen wir im Zuge von Pandemie, Krieg und Rezession derzeit natürlich dunkle Wolken am Horizont. Aber Berlin kommt erfahrungsgemäß durch Krisen immer sehr gut durch. Insofern bin ich überzeugt, dass der Run anhält und die Stadt weiter wachsen wird.

Apropos „Run“: Sie sind ja bekannt dafür, dass Sie neben ihrem beruflichen Leben stets auch im Sport ehrgeizige Ziele verfolgen. Sie laufen den IRONMAN auf Hawaii 2023 mit.  Wie verbinden Sie beide Welten miteinander?

Das braucht schon ein bisschen Selbstdisziplin: Vor der Arbeit gehe ich regelmäßig eine Stunde schwimmen und nach Feierabend noch eine Stunde laufen oder radfahren. Und nach der Expo Real bin ich gleich noch beim Marathon in München an den Start gegangen. Das war in diesem Jahr auch mein Saisonende. Für das kommende Jahr bin ich für so viele Wettkämpfe gemeldet bzw. qualifiziert, dass es für ein ganzes Leben reichen würde, darunter auch Klassiker wie der Langdistanz-Triathlon im fränkischen Roth. Ein weiteres Highlight wird die Weltmeisterschaft auf der halben IRONMAN-Distanz in Lahti, Finnland, sein und natürlich der legendäre IRONMAN auf Hawaii, an dem ich das zweite Mal nach 2015 teilnehmen werde. Weltmeister werde ich da in meiner Altersklasse aufgrund des Klimas sicher nicht. Mein Ziel ist es, trotz der harten Bedingungen eine Zeit unter 10 Stunden zu erreichen. Der IRONMAN auf Hawaii ist eher wie die Olympischen Spiele – das Wichtigste ist es, dabei gewesen zu sein.