Klassifizierung von Angeboten im Bereich Senior Living

Senior Living – unser Blick auf einen fragmentierten Markt  

Der demographische Wandel führt zu einem rasanten Anstieg der Zielgruppe 60+, bereits 2040 wird ein Drittel aller Senioren in Deutschland über 80 Jahre alt sein. Und schon heute gibt es in Deutschland zwölf Millionen Seniorenhaushalte – von denen wiederum nur 8,3 Prozent in einer barrierearmen Wohnung leben.  

Diese Entwicklung hat starke Auswirkungen auf die Nachfrage nach „seniorengerechtem“ oder besser gesagt „generationenkompatiblem“ Wohnraum, denn mit dem steigendem Alter kommen oft auch Einschränkungen im Alltag hinzu, die das Leben in den eigenen vier Wänden erschweren können.  

Die dadurch resultierende immer stärker steigende Nachfrage nach adäquaten Wohnangeboten für das Leben im Alter sorgt dafür, dass sich „Senior Living“ in der Immobilien- und Investmentlandschaft mittlerweile als eigene Assetklasse etabliert hat.  

Doch was ist Senior Living genau? Der Markt ist stark fragmentiert und es gibt bisher keine saubere Definition der einzelnen Produktgattungen & Angebote. Gleichzeitig kursieren viele unterschiedliche Bezeichnungen, die es schwer machen die Angebote zu klassifizieren: Altenheim, Pflegeheim, Betreutes Wohnen, Seniorenresidenz, Healthcare-Immobilien, Seniorenwohnen, Service-Wohnen, … All diese Begriffe werden häufig mit vollkommen unterschiedlichen Definitionen verwendet und sorgen für ein heterogenes Produktverständnis bei allen Interessengruppen.  

Um Transparenz zu schaffen, geben wir hier einen Überblick, wie wir als Sector7 diese Assetklasse verstehen. 

Zunächst einmal unterscheiden wir zwischen Pflegeangeboten und Wohnangeboten:  

Zu Pflege- oder auch Healthcare-Immobilien gehören Begrifflichkeiten wie 

  • Stationäre Pflege
  • Pflegeheim
  • Altersheim 

Es handelt sich hier um Einrichtungen, die sich ausschließlich an Menschen richten, die eine hohe Pflegebedürftigkeit haben und eine Versorgung in der eigenen Wohnung nicht mehr möglich ist.  

Sector7 fokussiert sich primär auf die Wohnangebote in dem Segment und differenziert diese wie folgt:  

  • Barrierefreies / barrierearmes Wohnen: freies „generationenkompatibles“ Wohnangebot 
  • Seniorengerechtes Wohnen: Wohnangebot mit baulichen Spezifikationen, die speziell auf die Bedürfnisse der älteren Zielgruppe ausgerichtet sind (bspw. schwellenlos, altersgerechte Badgestaltung, sensorgestützte Assistenzsysteme etc.)  
  • Serviced Senior Living / Service-Wohnen: Wohnangebot mit baulichen Spezifikationen, die auf die ältere Zielgruppe ausgerichtet sind, ergänzt um Gemeinschaftsflächen & Conciergeleistungen als Basis, zusätzlich modular buchbare Service- und Versorgungsleistungen (durch zentralen Betreiber oder Kooperationen) 
  • Betreutes Wohnen / Seniorenresidenzen: betriebene Wohneinrichtungen mit einem umfangreichen Angebot an Service-, Versorgungs- und Pflegeleistungen (ambulant und tlw. auch stationär) sowie umfassenden Gemeinschaftsflächen (meist Restaurant, Bibliothek, Schwimmbad, etc.).  

Es gibt also eine Vielzahl an Wohnformen im Bereich Seniorenwohnen, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt sind. Parallel wandelt sich die Zielgruppe jedoch immer weiter und die Bedürfnislage ist mit früheren Bedürfnissen der Senioren nicht mehr zu vergleichen. Um den künftigen Markt zu bedienen, ist es daher wichtig auch die Assetklasse immer weiterzuentwickeln und innerhalb der bestehenden Gattungen neue und differenzierende Konzepte zu schaffen.  

Diese sollten dabei ausgerichtet sein auf unterschiedliche Zielgruppenanforderungen, Standortkriterien, Lebensentwürfe und Preiskategorien – also von der Low-Budget-Variante bis zum Premiumkonzept. 

Wir möchten diese Entwicklung aktiv mitgestalten und engagieren uns mit der Sector7 Business Unit „Silver Living“ dafür, neue Formen des Zusammenlebens im Alter zu schaffen, von denen die gesamte Gesellschaft generationenübergreifend und nachhaltig profitieren kann.