Die neue Arbeitswelt: Wie Corona und Digitalisierung die Nutzung von Büro- und Wohnraum beeinflussen

In den letzten Jahren haben sich die Arbeitsweisen und -umgebungen grundlegend verändert. Die Corona-Pandemie und die voranschreitende Digitalisierung haben diesen Wandel beschleunigt und zu einem bemerkenswerten Trend geführt: New Work. Eine aktuelle Studie des ifo Instituts liefert interessante Erkenntnisse über die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Nutzung von Büro- und Wohnraum.

Davon abgeleitet sehen wir folgende Veränderungen, die damit einhergehen:

Die sinkende Büronutzung durch Corona und Digitalisierung:
Die Corona-Pandemie zwang Unternehmen weltweit dazu, ihre Arbeitsweise anzupassen. Homeoffice und digitale Kommunikation wurden zur neuen Normalität. Diese Veränderungen haben zu einer drastischen Verringerung der Büronutzung geführt, wie die Studie des ifo Instituts zeigt. Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie gibt es nun dreimal so viele ungenutzte Büros. Arbeitnehmer schätzen die Flexibilität des Homeoffice, während Unternehmen erkannt haben, dass dezentrale Arbeitsmodelle effizient sein können. Dieser Wandel erfordert ein Umdenken in Bezug auf die Nutzung von Büroflächen.

Der steigende Bedarf an Wohnraum für Homeoffice-Möglichkeiten:
Während die Büronutzung abnimmt, steigt der Bedarf an Wohnraum. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten oder haben zentrale Büros gänzlich abgeschafft. Raum für das Einrichten von Homeoffice-Möglichkeiten ist damit zu einem wichtigen Faktor bei der Wohnraumauswahl geworden.

Alternative Arbeitsplätze angeschlossen an Wohnumgebungen:
Um das veränderte Arbeitsumfeld und die eigenen Lebens- und Wohnumgebung in Einklang zu bekommen, werden temporäre Arbeitsplätze in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten immer relevanter. Co-Working-Spaces und andere flexible Arbeitsumgebungen ermöglichen es den Menschen, trotz Familie oder beengten Wohnraum, effektiv zu arbeiten – auch ohne lange Pendelzeiten in Kauf nehmen zu müssen.

Das Erfordernis eines Umdenkens bei Flächennutzung und Stadtplanung:
Der beschleunigte New Work Trend erfordert ein Umdenken bei der Verteilung von Flächen und Nutzungen. Kommunen sollten flexiblere Konzepte entwickeln, um innerstädtische und nicht mehr funktionierende Gewerbeflächen in attraktiven Wohnraum umzuwandeln. Dieser Ansatz trägt nicht nur zur Wohnraumversorgung bei, sondern belebt auch die Stadtzentren und fördert eine nachhaltige Stadtentwicklung.

Die Studie des ifo Instituts verdeutlicht den Einfluss von Corona und Digitalisierung auf die Arbeitswelt. Die sinkende Büronutzung und der steigende Bedarf an Wohnraum und Flächen für Remote Work bieten uns neue Potentiale bei der Entwicklung und Umnutzung von Projekten.

 

Quelle: 

https://www.ifo.de/pressemitteilung/2023-05-15/dreimal-mehr-ungenutzte-bueros-als-vor-corona